Naturschutz
Fliegenfischen und Nachhaltigkeit
Wir leben heute in einer von Menschen geprägten Kulturlandschaft. Große städtische Ballungszentren und intensive Landwirtschaft haben die Umwelt geformt, die uns umgibt. Insbesondere unsere Gewässer haben unter der gedanken- und rücksichtslosen Nutzung gelitten – und tun das vielerorts auch noch heute.
Wasser und Gewässer sind Lebensraum und wertvolle Ressource zugleich. Daher ist es besonders wichtig, ihren Schutz und ihre Nutzung in Einklang zu bringen. Das Konzept der „Nachhaltigkeit“ bedeutet, die ökologischen, ökonomischen und sozial-gesellschaftlichen Aspekte gleichberechtigt zu berücksichtigen und diese bestmöglich zu vereinen.
Als Fliegenfischerinnen und Fliegenfischer ist uns bewusst, dass wir unsere Gewässer nutzen – und es deshalb Pflicht und Selbstverständlichkeit ist, sie auch zu pflegen und zu schützen. Dazu gehören das rücksichtsvolle, zurückhaltende Verhalten in der Natur und der verantwortungsvolle Umgang mit dem Lebewesen Fisch. Schonung und Entnahme mit Augenmaß sind für uns wichtige Leitgedanken.
Wir im Fario e.V. engagieren uns für die Gesundheit unserer Bäche, Flüsse und Seen. Wir setzen auf tragfähige Lösungen und den konstruktiven Dialog zwischen Fischerei, Naturschutz, Landwirtschaft, Politik und Behörden.
Jedes Jahr leisten die Fario-Mitglieder hunderte Arbeitsstunden im Naturschutz und der Hege unserer Gewässer. Wir engagieren uns in Renaturierungsvorhaben und für die Durchgängigkeit, säubern unsere Gewässer von Müll und helfen bei der Rückkehr und dem Erhalt heimischer Arten, insbesondere seltener Klein- und Wanderfischarten. In den kleinen Nebenbächen der Dosse (Prignitz) setzen wir heimische Forellenbrut aus, um die lokal angepassten Bestände zu unterstützen.
Besonderes Engagement zeigen wir mit unserem Bruthaus bei der Wiederansiedlung von Lachs und Meerforelle in den Gewässern der Prignitz. Diese großen Wanderfische sind faszinierende Tiere, die zugleich wichtige „Schirmarten“ sind: Maßnahmen zu ihrem Schutz kommen zugleich auch vielen kleineren und unbekannteren Arten zugute, die von diesen Verbesserungen direkt profitieren.
Natürlich träumen viele Fliegenfischerinnen und Fliegenfischer davon, eines Tages selbst wieder eine Meerforelle oder einen Lachs in Brandenburger Gewässern zu fangen. Bis sich stabile, selbst erhaltende Bestände dieser Arten etabliert haben, wird jedoch noch viel Zeit vergehen.